Überblick - sportliche Schwerpunktschulen

Begabtenförderung: Schulen mit (leistungs-) sportlichem Schwerpunkt

Die Schulautonomie erlaubt jeder Schule im Sinne der Profilbildung einen Schwerpunkt in Bewegung und Sport zu setzen. Diese Entscheidung verlangt ein gegenüber der Normalform der jeweiligen Schule vermehrtes Bewegungsangebot oder sogar bewegungsorientierte Gegenstände bzw. Projekte.

Zur besonderen Förderung motorisch Begabter wurden in Österreich seit 1962 Schulen mit sportlichem Schwerpunkt eingerichtet. In diesen Schulen wird in besonderer Weise darauf geachtet, dass unterrichtende Lehrerinnen und Lehrer über die Lehramtsprüfung hinausgehende sportorientierte Ausbildungen aufweisen. Die Schülerinnen und Schüler müssen in einer Eignungsprüfung ihre motorischen Fähigkeiten nachweisen und sich einer medizinischen Untersuchung unterziehen.

Sport Mittelschulen

(allgemein sportlicher Schwerpunkt)

Derzeit (Stand Schuljahr 2017/2018) gibt es in Österreich 109 Sport-Neue Mittelschulen (PDF). Das Hauptmerkmal dieser Schulform ist eine Anhebung um 3-4 Wochenstunden im Unterrichtsgegenstand "Bewegung und Sport" gegenüber einer Normalhauptschule/NormalMS. Dazu kommen noch Unverbindliche Übungen, eine vermehrte Teilnahme an Wettkämpfen und eine höhere Anzahl an Schulveranstaltungen (Winter-und Sommersportwochen). Sport Mittelschulen haben die Zielsetzung, im Sport talentierte Schülerinnen und Schüler zu fördern.
Durch vielseitige Ausbildung (motorische Grundlagen, Grundsportarten, Freizeitsportarten) schafft die Schule einerseits eine Hinführung zum Leistungssport, andererseits eine ideale Grundlage zur Gesundheitsförderung und lebens-begleitenden Sportausübung. Grundsätzlich haben alle Schülerinnen und Schüler, die über die notwendigen motorischen Voraussetzungen verfügen und die Eignungsprüfung bestehen, Zugang zu einer Sport Mittelschule.

Nach oben

Mittelschulen mit skisportlichem Schwerpunkt

(alpin und nordisch) 

Für die besondere Förderung des Leistungssports im Skilauf wurden Ski-Neue Mittelschulen (PDF) eingerichtet. Die rennspezifischen technischen Fertigkeiten des Skilaufs, aufbauend auf erworbenen Grundtechniken, werden verbessert und dadurch ein Übergang zum Rennskilauf (über einen Verein des Österreichischen Skiverbandes) ermöglicht.
Die höhere Beanspruchung im Bereich der skisportlichen Ausbildung erfordert eine gezielte Entwicklung der motorischen Grundlagen (Vielfalt und steigende Belastung). Zugleich und in unmittelbarem Zusammenhang mit der Sportpraxis werden grundlegende Kenntnisse zur Bewegungslehre des Skisports sowie der Trainingslehre vermittelt.
Da nicht alle Schülerinnen und Schüler zur Leistungsspitze vordringen, sind auch andere skisportliche Aspekte, wie z. B. spätere berufliche Arbeitsfelder (Skilehrer, Trainer) zu erschließen. Das Stundenausmaß im Unterrichtsgegenstand Bewegung und Sport beträgt von der 5.-8. Schulstufe je 12 Wochenstunden und schließt spezielles Konditions- und Skitraining mit ein.

Nach oben

Mittlere und höhere Schulen mit skisportlichem Schwerpunkt

Der Skisport ist die einzige Sportart, für die das österreichische Schulsystem eigene Sonderformen im mittleren und höheren Schulwesen vorsieht. Staatlich geprüfte Trainerinnen und Trainer sorgen für die sportliche Ausbildung der Schülerinnen und Schüler. Über den normalen Unterricht hinaus werden spezielle Lernstunden für das Nachholen des durch Training oder Wettkampf versäumten Lehrstoffes angeboten.
Ein besonderes Angebot in der Förderung des Spitzensports stellen die Sportschulen in Stams, Schladming, Bad Hofgastein, Saalfelden und Waidhofen/Ybbs dar. Durch eine besondere Kooperation mit dem Österreichischen Skiverband werden die Aufnahme in die Leistungskader sowie die Entsendung zu Trainingskursen und Wettkämpfen optimal koordiniert. Wesentliches Merkmal dieser Schulform ist das Anliegen, den Jugendlichen eine abgeschlossene Schulausbildung zu bieten, aber auch eine möglichst hohe sportliche Leistungsstufe zu erreichen.

Nach oben

Sportgymnasien

Eine breite sportliche Praxisausbildung (gemäßigte Schwerpunktsetzung) mit der engen Verflechtung des Theoriegegenstandes Sportkunde zeichnet die Schulform der Sportgymnasien (PDF) aus.
Das Stundenausmaß in Bewegung und Sport beträgt je Klasse 7-8 Wochenstunden. Im Rahmen einer Eignungsprüfung werden die motorischen Grundlagen überprüft. Hinführung zu jugendgemäßen Wettkämpfen, die Beteiligung an Wettkämpfen der Fachverbände, ein erhöhtes Angebot an Unverbindlichen Übungen und von Winter- und Sommersportwochen sind Bestandteile dieser Ausbildung. Die Neuordnung der Reifeprüfung und der neue Lehrplan zur Sportkunde haben eine Anhebung der Qualität der schulischen Ausbildung mit sich gebracht: Sportkunde als Pflichtgegenstand der Reifeprüfung, praktische Vorprüfung, Teamteaching, fächerübergreifende Unterrichtsformen.

Nach oben

Schulen für Leistungssportler

Oberstufenrealgymnasien und Handelsschulen für Leistungssportler (PDF)  wurden als (bereits 1985 in Mödling als erster Standort) Schulversuche eingerichtet, um jugendlichen Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern die Möglichkeit zu einem Schulabschluss bzw. zur Ablegung einer Reifeprüfung zu erschließen.

Oberstufenrealgymnasien für Leistungssportlerinnen und Leistungssportler bestehen in

Handelsschulen für Leistungssportlerinnen und Leistungssportler sind in

Unter den Kooperationspartnern sind unter anderem folgende Sport-Ausbildungsstätten:

Durch ein zusätzliches Schuljahr und flexible Schulorganisation wird ermöglicht, gleichzeitig intensivem Training und schulischer Belastung gerecht zu werden.
Das Training wird durch Trainingszentren und/oder die jeweiligen Fachverbände organisiert und finanziert. Die Unterrichtszeiten sind durch Koordination von Schule und Sport auf die Trainingserfordernisse abgestimmt. Die durch Training, Wettkämpfe oder Trainingslager bedingte Abwesenheit einzelner Sportlerinnen und Sportler wird durch ein Angebot an Förderstunden und Lernpaketen ausgeglichen. Der Theoriegegenstand Sportkunde ist Pflichtgegenstand und Teil der Reifeprüfung.
Das Anforderungsprofil für die Aufnahme in eine Schule für Leistungssportlerinnen und Leistungssportler besteht aus der sportlichen Qualifikation (Leistungsspitze, internationale Erfolge), den schulischen Voraussetzungen (Zeugnis, Lernreserve) und dem positiven medizinischen Gutachten.

Nach oben